News & Infos
10.02.2021
Angriff auf Honig- und Wildbienen in Baden-Württemberg per Notfallverordnung erlaubt
2018 hat die Europäische Union die Pflanzenschuttmittelgruppe Neonicotinoide als umwelt- und gewässergefährdend eingestuft und ihren Einsatz, auch zum Beizen von Saatgut für Zuckerrüben, Mais etc., verboten. Ein Hintertürchen ist allerdings offen geblieben – die Notfallzulassung.
Genau dieses Hintertürchen wurde nun von Agrarminister Hauck (CDU) geöffnet um beim Bund die Notfallzulassung für das Neonicotinoid Thiamethoxan zu beantragen. Diese Notfallzulassung wurde erteilt. Damit darf die Südzucker AG vom 1. Januar bis 30.April 2021 auf 12.000 Hektar mit diesem für Insekten, Bodenlebewesen und damit in Folge auch für Vögel extrem giftigen Mittel gebeiztes Saatgut für Zuckerrüben ausbringen. Der Stoff soll Blattläusen und mit ihnen dem Vergilbungsvirus den Garaus machen.
Der Antrag auf Notfallzulassung wurde knapp ein halbes Jahr nach Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung der Biodiversität gestellt. Dieses Gesetz entstand zur Abwendung des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ und wurde unter Beteiligung der Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden erarbeitet. Unter anderem ist Ziel dieses Gesetztes den Einsatz von Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2025 um 50% zu reduzieren. Fraglich ist, wie dieses Ziel mit Notfallzulassungen erreicht werden soll.
Selbst bei „bestimmungsgemäßer Ausbringung“ lässt sich als Kollateralschaden die gleichzeitige Tötung von anderen Insekten und Bodenlebewesen nicht vermeiden. Die Schädigung der bedrohten Insektenwelt geht also unbegrenzt weiter, nun im Wege der Notfallzulassung, trotz der Zusagen und Versprechungen der Politik.
Das 2008 durch den Einsatz des Beizmittels Clothianidin (ebenfalls ein Neonicotinoid) verursachte millionenfache Bienen und Insektensterben kann mit fahrlässigem Verhalten erklärt werden, die jetzige Schädigung der Insektenwelt erfolgt, nach dem seit 2008 erfolgten Wissenszuwachs über die Schädlichkeit der Insektizide, vorsätzlich.
04.02.2021
Helfer für den „shuttle-service“ gesucht
Die milde Witterung der vergangenen Tage lockt die Amphibien aus ihren Winterquartieren. Spring-und Grasfrösche, Erdkröten und Salamander machen sich jetzt zu Hunderten auf den Weg in Richtung Laichplatz. Deshalb ist in den kommenden Nächten beim Autofahren in der Nähe von Wäldern und Gewässern besondere Vorsicht geboten. Denn leider erreichen nur wenige Tiere ihr Ziel. Für viele Amphibien endet der Weg zerquetscht auf unseren Straßen.
Gerade die Erdkröten, die bei ihren nächtlichen Wanderungen zum Laichgewässer Straßen überqueren müssen, sind wegen ihrer „Langsamkeit“ stark gefährdet. Sie sind eben erst aus der Winterstarre erwacht, die Weibchen haben tausende Eier im Bauch und oft noch ein Männchen „huckepack“ dabei.
Die Amphibien wandern ab Februar/März bei ca. 6-8 Grad bei Regen und frostfreien Nächten. In den letzten Jahren fand die Hauptwanderung immer früher statt. Kommt dann ein Kälteeinbruch stoppt die Wanderung und es geht erst bei milderen Temperaturen wieder weiter.
Da nicht an allen Stellen Querungshilfen oder Schutzzäune installiert werden können, werden die Tiere dort häufig von engagierten Tierschützern eingesammelt und über die Straße getragen.
So auch am Ortseingang in Sulzbach am Freihof. Hier werden noch Helfer*innen gesucht! Die zwar kalte, aber trockene Haut der Erdkröten fühlt sich auch gar nicht „eklig“ an – im Gegenteil, die Tiere haben wunderschöne goldfarbene Augen und es gibt eine Menge Spannendes über sie zu erfahren. Auch für Familien mit Kindern ist dies ein tolles Erlebnis.
Wer bei der abendlichen Kontrolle mithelfen möchte sollte sich beim Verein für Natur und Umweltschutz Malsch melden: Ansprechpartner Herr Görig Tel.: 07246 6570/mobil: 015774010020 oder Heinz Kastner 07246 6329
Was wird benötigt, wenn ich helfen möchte? WARNWESTE! (Sicherheit ist oberstes Gebot), festes Schuhwerk oder Gummistiefel, eine gute Taschenlampe, Eimer und ev. Handschuhe.
Bitte ziehen Sie nicht alleine los, da die Anzahl und Art der Tiere dokumentiert werden muss.
Alles andere wissenswerte erklären wir dann näher bei einer kleinen Einweisung direkt vor Ort.
Die Abstandsregeln unter Corona-Bedingungen sind einzuhalten.
Isa Weinerth, Umweltschutz und Energiemanagement
Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt der Gemeinde Malsch
15.12.2020
Gute Entscheidung - späte Einsicht
Der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch begrüßt die Einstimmige Entscheidung des Gemeinderats, den Hungerbühl nicht zu bebauen.
Unser Verein war von Anfang an ein entschiedener Gegner dieses Baugebiets und hatte mit Aktionen bereits frühzeitig dagegen aufmerksam gemacht.
Die besondere Ökologie in der Vorbergzone in der dieses Baugebiet liegt war für uns der wichtigste Punkt für eine Ablehnung.
Gegen den Bebau des Hungerbühls sprach zudem schon immer die schlechte Verkehrsanbindung und der immense Aufwand bei der Entwässerung. Außerdem ist dieses Gebiet extrem wichtig für die Frischluftversorgung von Malsch.
Für eine Bebauung dieses Gebiets das teuer zu realisieren ist und das aufgrund der Zwangspunkte nicht in die Welt passt, opfert man keine wertvollen Naturbereiche.
Wir bedanken uns beim Gemeinderat Malsch für diese Entscheidung, die nachhaltig die Belange des Naturschutzes in Malsch stärkt.
05.05.2019
Der Umweltschutzverein Malsch hatte am 5. Mai 2019 Kinder und Eltern zu einer Wanderung mit dem Jäger durch den Malscher Wald eingeladen. Besonders Kindern wollte man die vielen Fassetten des Waldes näherbringen. Treffpunkt war am Waldhaus. Zu der Wanderung sind bei schönem Wetter 12 Kinder und 18 Erwachsene gekommen. Vom Waldhaus lief man entlang des Kaufmannbrunnenbachs bis zum Saumweg und dann weiter bis zur unteren Glasbachhütte. Entlang des Wegs wurden verschiedene Baumarten und Waldbilder erklärt.
An der Glasbachhütte wurden die Kinder von mehreren Jägern in Empfang genommen. Zuerst wurde den Kindern verschiedene Jagdhundarten vorgestellt. Danach konnten die Kinder erleben, wie man eine Fährte legt und wie sie der Hund findet. Die Jäger erklärten etwas von Ihrer Arbeit und einige Szenen stellten die Kinder mit Feuereifer nach.
Anschließend konnten dann die Kinder und auch die Erwachsenen zur Stärkung Stockbrot und Wurst grillen. Außerdem gab es Wildgulasch und für Vegetarier eine Gemüsesuppe. Durch das Toben im Wald war der Appetit besonders groß. So gestärkt konnte dann der Rückweg zum Ausgangspunkt wieder angetreten werden.
Zum Schluss einen Dank an die Jägerschaft des Reviers von Herrn Baumann für die fachkundige und kindgerechte Darbietungen und für die Fleischspende für den Wildgulasch.
07.04.2019
gut besuchte Vogelstimmenwanderung des Umweltvereins
Etwa 30 Vogelfreunde kamen am 07.04.19 zur Vogelstimmenwanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch, die, wie in vergangenen Jahren, von Dr. Karlheinz Köhler (PH Karlsruhe) sachkundig und unterhaltsam geleitet wurde.
Wir hatten Glück, denn an diesem Morgen waren „unsere“ Vögel sehr munter und ließen uns reichlich an ihrem Gesang teilhaben. Mönchsgrasmücke, Mittelspecht, Grauspecht, Grünspecht, Ringeltaube, Rabenkrähe, Eichelhäher, Singdrossel, Amsel, Buchfink, Kohl- Blau- und Haubenmeise, Zilpzalp, Amsel, Singdrossel, Zaunkönig, Star, Gartenbaumläufer, Sommergoldhähnchen, Rotkehlchen, Hausrotschwanz und Kleiber gaben sich ein buntes Stelldichein. Bemerkenswert war besonders das Trommelkonzert der Mittel- und der Schwarzspechte, das die Gruppe über den ganzen Weg begleitete.
Das breite Artenspektrum im Malscher Wald steht nicht im Widerspruch zur teils dramatischen Gefährdung vieler einheimischer Vogelarten. Wichtig für den Bestand der Waldvogelarten ist besonders der Erhalt von Strukturvielfalt im Wald, die vor allem auch alte, große Bäume und Totholz umfasst. So sind z.B. große, alte Buchen für den Schwarzspecht von besonderer Bedeutung.
Während es den Waldvögeln noch relativ gut geht sind von dem Vogelrückgang vor allem die Vögel der Feldflur betroffen.
Hier nimmt die Zahl der Brutpaare kontinuierlich ab. Durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung und Lichtverschmutzung wurde und wird der notwendige Lebensraum zerstört – die Arten verschwinden oder sind bedroht. Rebhühner, Wiesenpieper, Feldlerche sind bei uns fast schon verschwunden.
Wie arm wäre unser Frühling ohne den Gesang der Vögel? Lassen Sie uns daran weiter arbeiten, die Lebensbedingungen für Tier- und Pflanzenwelt wieder zu verbessern. Um es drastischer auszudrücken, am Ende des weltweiten Artensterbens steht der Mensch.