News & Infos

Botanische Wanderung am 24. März 2024

07.04.2024

Das frühe Kraut fängt das Licht

Botanische Wanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch e.V. am 24.03.2024


Unter der Leitung von Dr. Karlheinz Köhler machte sich am 24.03. eine Gruppe Naturinteressierter auf den Weg, um die Malscher Pflanzenwelt im Frühling zu erkunden. Das Motto „Das frühe Kraut fängt das Licht“ lenkte den Blick auf die erstaunliche Angepasstheit früh blühender krautiger Pflanzen an die besonderen Lebensbedingungen im Wald. Sie nutzen die kurze Phase des Frühlings für ihr Wachstum und ihren ganzen Entwicklungszyklus, bevor die Bäume ihr Laub ausgetrieben haben und nur noch wenig Licht für die Photosynthese am Boden zur Verfügung steht. In dieser kurzen Zeit müssen sie neben dem Wachstum von Spross und Blättern, der Blüte und der Fruchtbildung zudem Speicherstoffe in ihren unterirdischen Organen aufbauen, um gut über ihre lange Ruhephase im Sommer, Herbst und Winter zu kommen. Scharbockskraut, Buschwindröschen, Aronstab, Bärlauch, Waldschlüsselblüme, Waldmeister und andere wurden gefunden und mit ihrer zum Teil ausgefeilten Bestäubungsökologie vorgestellt. So nimmt der Aronstab zur Sicherung seines Bestäubungserfolgs spezielle Schmetterlingsmücken für einige Tage in seiner Kesselfalle in „Haft“ bevor die Tiere nach erfolgter Bestäubung, mit Pollen versehen, wieder in die Freiheit entlassen werden. Dem beliebten Bärlauch wurden seine Verwechslungsmöglichkeiten Herbstzeitlose und Maiglöckchen gegenübergestellt. Außer den Frühblühern wurde das vielfältige Leben im Boden und in verrottendem Holz in Augenschein genommen. So vergingen die zweieinhalb Stunden schnell, bevor nach Abschluss der spannenden Runde leichter Regen einsetzte.


Aronstab (Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Sannse 25.03.2024)
 


Botanische Wanderung am 21.05.2023

29.05.2023

Frühsommer am Federbach
Botanische Wanderung des Natur- und Umweltschutzvereins


Die beginnende Blüte des Schwarzen Holunders zeigte den Beginn der phänologischen Phase des Frühsommers bei der botanischen Wanderung des Natur- und Umweltschutzvereins. Am 21. 05.2023 fand sich eine erfreulich große Gruppe von 21 botanisch Interessierter Personen am Parkplatz nahe des Hasenhäusles ein, um die Pflanzenwelt entlang des Federbachs zwischen Dieter-Süss-Straße und Bruch in Augenschein zu nehmen. Obwohl in diesem Bereich keine außergewöhnlich seltenen Pflanzen zu finden sind, bieten die dortigen Raine und Wiesen viele interessante Lebensgemeinschaften unterschiedlicher Ausprägungen auf engem Raum. Eine Besonderheit gleich zu Beginn bildete die Eselsdistel, die größte krautige Pflanzenart Mitteleuropas und eine wahrhaft eindrucksvolle Pflanzengestalt, die bis zu zwei Meter hoch werden kann und sehr anschaulich eine ganze Reihe von Trockenheitsanpassungen zeigt und die nicht allzu oft zu finden ist. Eine oft übersehene Vielfalt bilden die Gräser, die an verschiedenen Standorten in sehr unterschiedlicher Artenzusammensetzung vorkommen. So zeigen ihre Artengemeinschaften mit typischen, oft sehr attraktiven Begleitpflanzen charakteristische Ausprägungen an Wegrändern, Feldrainen, auf Kiesterrassen, im Bereich der Kinzig-Murg-Rinne bis hin zu den Schilfbeständen und den Wasserpflanzen der Gräben des Malscher Bruchs und des angrenzenden Auwalds. So wurde der Weg für die sehr motivierten „Pflanzenwanderer“ zu einem spannenden und kurzweiligen Ausflug mit detaillierten Einblicken in eine oft übersehene biologische Vielfalt, quasi vor der Haustüre.

                                 


Pflanzentauschbörse 13.05.2023

19.05.2023

Rückblick auf die 2. Malscher Pflanzentauschbörse
Ein voller Erfolg


Am 13. Mai 2023 veranstaltete der Verein für Natur und Umweltschutz Malsch und der Obst- und Gartenbauverein Malsch die 2. Malscher Pflanzentauschbörse auf dem Mühlenplatz.
Wir haben uns, wie im Vorjahr, über den regen Zuspruch zu unserer Pflanzentauschbörse sehr gefreut.
Auf sieben Tischen wurden allerlei Pflanzen wie Kräuter, Gemüsepflanzen, Stauden und diverse Kleingehölze angeboten. Ständig änderte sich das Angebot. Besucher nahmen Pflanzen mit und legten andere dafür hin, andere sahen vielleicht eine Wunschpflanze und nutzten die Gelegenheit sie zu bekommen.
Schön war auch, dass man mit ähnlich denkenden Menschen übers „gärtnern“ in einer zwanglosen Atmosphäre reden konnte so lange man wollte. Zu dieser Atmosphäre half auch das reichhaltige Kuchenbuffet, das von den Frauen der beiden Vereine hervorragend bestückt und angeboten wurde. Bei einer Tasse Kaffee beredet sich manches halt besser.
Als die Veranstaltung gegen 13:00 Uhr ausklang waren alle Kuchen und fast alle Pflanzen weg.
Mit Freude werden wir diese Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen.

      




 


Vogelstimmenwanderung am 23.04.2023

19.05.2023

Vogelkonzert im Malscher Bergwald


Nach morgendlichem Nieselregen meinte es das Wetter doch noch gut mit der ca. zehnköpfigen Gruppe von vogelkundlich Interessierten, die sich am 23.04.2023 zur traditionellen Vogelstimmenwanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch am Freibadparkplatz trafen. Nachdem im letzten Jahr die Flachland-Mähwiesen mit ihrer reichhaltigen Vogelwelt im Mittelpunkt standen, war in diesem Jahr wieder einmal der Bergwald oberhalb des Schwimmbads Ziel der Exkursion. Im Laufe der etwa zweistündigen Tour konnten die Teilnehmenden ein typisches Spektrum heimischer Waldvögel erleben.
Neben den „Klassikern“ wie Kohl- und Blaumeise, Mönchsgrasmücke, Singdrossel, Amsel, Kleiber, Rotkehlchen, Zaunkönig, Zilpzalp und Buchfink waren Sommergoldhähnchen, Waldlaubsänger, Tannenmeise, Eichelhäher, Ringeltaube, Rabenkrähe, Mäusebussard, Turmfalke, Großer Bunt- und Schwarzspecht zu hören und großenteils auch zu sehen.
Mit seiner Strukturvielfalt bietet der Bergwald in Malsch mit seinem Hallenbuchenwald, Eichen-Hainbuchenbeständen, Erlenbruchinseln, Feuchtwiesen und Nadelwaldelementen vielen Vogelarten Lebensraum und der Bevölkerung einen Erholungsraum mit Naturerlebnissen, zu denen besonders im Frühling der Gesang der Vögel unverzichtbar dazugehört.



 


Neue Tierarten in Malsch - bemerkte und unbemerkte Invasionen

16.03.2023

Neue Tierarten treffen den Nerv Naturinteressierter

Zum Vortrag „Neue Tierarten in Malsch – bemerkte und unbemerkte Invasionen“ von Karsten Grabow am 06. März 2023 im Theresienhaus

Der Vortrag des Biologen Karsten Grabow (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) zu „neue(n) Tierarten in Malsch – bemerkte(n) und unbemerkte(n) Invasionen“ am 06.03.2023 stieß auf ein außergewöhnlich großes Interesse bei naturinteressierten Menschen in Malsch. Mehr als 50 Besucher*innen kamen zu diesem spannenden und interessanten Abend ins Theresienhaus, um von dem Experten in Sachen neu eingewanderter Tierarten (Neozoen) Deutschlands einen umfassenden Überblick über, vor allem durch den Menschen ausgelöste,  Wanderungen unterschiedlichster Tiere zu erhalten.
Von der Entwicklung des menschlichen Einflusses auf die Verbreitung und Gefährdung von Tierarten über deren Ursachen, wie Globalisierung, Klimawandel und Flusskanalsysteme bis hin zu konkreten Beispielen aus zahlreichen unterschiedlichen Tiergruppen spannte der Vortrag den Bogen bis hin zu den Auswirkungen und Konsequenzen unseres Einwirkens auf die natürlichen Lebensgemeinschaften und Lebensräume. Von den weithin unbekannten Moostierchen, über Hundertfüßer, Spinnentiere, Insekten bis hin zu den Wirbeltieren gibt es zahlreiche neue Arten im Oberrheingebiet, die zum Teil problematisch durch die Konkurrenz zu einheimischen Arten und durch ihre fehlenden natürlichen Gegenspieler sind, teils aber auch ihre neuen Lebensräume leise und unauffällig besiedeln und das ursprüngliche Artenspektrum erweitern. Die Asiatische Hornisse, der Kalikokrebs, die Nosferatuspinne – manche der neuauftretenden Tierarten machen Schlagzeilen. Tatsache ist: die Tierwelt um uns herum verändert sich in den letzten Jahrzehnten teilweise dramatisch. Besonders drastisch und trotzdem meist unbemerkt geschieht dies in den aquatischen Lebensräumen wie Bächen, Flüssen und Seen. So besteht die gesamte Fauna im Rhein mittlerweile zu 90% aus nicht ursprünglich einheimischen Tierarten. Hätte sich eine solche Veränderung mit auffälligeren Tierarten an Land vollzogen, wir wären vergleichbar umgeben von Vogelspinnen, Skorpionen, Leguanen, Schakalen, Gazellen u.a..
In seinem reich und hervorragend bebilderten eineinhalbstündigen Vortrag zeigte Karsten Grabow in beeindruckender Weise die Vielfalt der Neozoen. Die sehr interessierte Zuhörerschaft stellte im Anschluss noch zahlreiche Fragen und diskutierte angeregt die Inhalte des Vortrags. Der Natur- und Umweltschutzverein Malsch dankt Karsten Grabow für diesen spannenden und anregenden Abend. 



Unten: Inzwischen ein regelmäßiger Bewohner am Oberrhein: Der Spinnenläufer (Scutigera sp.),
Oben: Eine invasive neu eingewanderte Tierart: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) (Fotos: Karsten Grabow).