News & Infos

Hochwasserschutz am Kaufmannsbrunnenbach/Tannelgraben

01.02.2023

Wie geht es mit den Hochwasserschutz am Kaufmannsbrunnenbach/Tannelgraben voran?

Der Hochwasserschutz für Malsch einhält zwei wichtige Komponenten, die derzeit weitergeplant werden. Während die Hochwasserrückhaltebecken am Waldprechtsbach öffentlich diskutiert werden, ist die zweite Komponente, die sog. „Überleitung Tannelgraben“ in der Öffentlichkeit kaum bekannt, obwohl sie großflächige Eingriffe in Natur und Umwelt mit sich bringt.
Was versteckt sich hinter dem Begriff „Überleitung Tannelgraben“?
Um die Kanalisation in der Oberen Hauptstraße im Hochwasserfall nicht zu überlasten soll das Wasser, das der Tannelgraben, also der Bach der vom Kaufmannsbrunnen kommend am Waldhaus vorbeifließt und in oberen Teil der Hauptstraße in die Kanalisation geführt wird, umgeleitet werden. Teile des Wassers sollen im Hochwasserfall oberhalb von Malsch über die Wiesen unterhalb des Bergwaldes über den Pfad in das Mittelbächle geleitet werden. Hierfür muss eine Flutmulde quer über die Wiesen gebaut werden und das Mittelbächle zum Teil massiv ausgebaut werden. Das Wasser wird dann am Ortsausgang Richtung Sulzbach unter der L607 hindurch und schließlich in den Malscher Landgraben geleitet. (Siehe Kartenskizze)
Der Umweltverein Malsch hat zusammen mit dem BUND im Rahmen der Anhörung zu diesem Vorhaben eine Stellungnahme mit folgenden Schwerpunkten abgegeben:
•    Aus unserer Sicht gibt es eine Alternative, die im Rahmen der Planungen zu untersuchen ist: Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges System der Wiesenwässerung, das vom Tannelgraben oberhalb des Wasserreservoirs Kaufmannsbrunnen abzweigt und im Wald oberhalb der Wiesenflächen bis zum Pfad quert. Dieses System ist vor Ort noch sehr gut erkennbar. Es ist zu prüfen, ob dieses System mit im Vergleich geringeren Eingriffen genutzt und ausgebaut werden kann und so auf die Flutmulde durch die Wiesenflächen verzichtet werden kann.
Es liegt eine Karte für die Lösung bei.
•    Es wird eine Bodenkundliche/Bodenhydrologische Untersuchung gefordert, wie sich die hangparallelen Flutmulden auf den Bodenwasserhaushalt und die kleinen Bäche und Quellen unterhalb und oberhalb der Flutmulden auswirkt. Hierbei muss auch auf die Wasserführung der Quellen und kleinen Bäche untersucht werden.
•    Es wird in Zweifel gezogen, dass die geschützten und seltenen Mageren Flachlandmähwiesen im Bereich der Flutmulde erhalten oder wiederhergestellt werden können.
•    Im Bereich des Mittelbächles gehen teilweise sehr gut ausgebildete bachbegleitende Erlen-Auwälder durch Ausbau verloren. Diese Auwälder sind streng geschützt und können kaum wiederhergestellt werden.

Naturnaher Ausbau der Überleitung Tannelgraben ist möglich
In einer Begehung mit zwei Sachverständigen für naturnahen Gewässerausbau hat sich gezeigt, dass der Ausbau der Alternative Wiesenwässersystem nicht nur möglich ist, sondern darüber hinaus noch Vorteile bietet.
Der Ausbau des Wiesenwässersystems bis zum Mittelbächle und der reduzierte Ausbau des Mittelbächles kann naturnah gestaltet werden. Das bedeutet, dass die Intensität des Ausbaus reduziert werden kann und die überarbeitete Fläche reduziert werden kann. Dies bedingt auch die deutliche Reduzierung der Eingriffe in Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie, was zu einer deutlich erleichterten Genehmigung der Maßnahme führen kann.
Wichtig sind hierbei folgende Punkte:
Die Sicherheit für die Ortslage soll besser sein als bei den bisher vorgestellten Lösungen.
Da die Maßnahme nicht im besiedelten Bereich liegt, kann aufgrund der Tatsache, dass die Hochwasserereignisse sehr kurz und selten sind auch Erosion in gewissem Umfang zugelassen werden. Die Schäden können nach einem Ereignis mit geringem Aufwand wiederhergestellt werden.
Der Ausbau soll flächensparend erfolgen.
Folgende Vorteile können durch diese Alternative erreicht werden:
•    Geringerer Flächenverbrauch
•    Geringere Eingriffe in Gehölzbestände am Mittelbächle
•    Weniger Verbaumaßnahmen am Mittelbächle
•    Geringere Eingriffe in FFH-Lebensraumtypen
•    Geringere Kosten
Nach einer gemeinsamen Begehung mit Gemeindevertretern und dem von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüro im August 2022 wurde vereinbart, dass diese Alternative geprüft wird. Leider haben wir bis heute nichts mehr davon gehört.



 


Mitgliederversammlung vom 18.07.2022

08.08.2022

Weiter mit bewährten Kräften

zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen


Am 18. Juli 2022 fand eine Mitgliederversammlung des Vereins für Natur- und Umweltschutz Malsch e.V. unter freien Himmel statt.
Als Tagesordnungspunkte standen unter anderem Neuwahlen, Hochwasserschutz und künftige Jugendarbeit an.
Der bisherige Vorstand hatte sich grundsätzlich bereit erklärt nochmals für eine weitere Wahlperiode dem Verein zur Verfügung zu stehen.
Nach den Grußworten von Vorstand Karl Görig und die Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Mitgliederversammlung, folgte von Ihm eine Zusammenfassung der Aktivitäten des Vereins in den letzten beiden Jahren. Trotz Corona wurden die vereinseigenen Ziele verfolgt und die dafür notwendigen Arbeiten kontinuierlich erledigt. Auch gab es Kooperationen mit anderen Vereinen. Hervorzuheben sei hier die mit dem Obst- und Gartenbauverein Malsch veranstaltete Pflanzentauschbörse.
Der anschließende Bericht der Schatzmeisterin Anna Gelmar zeigte die solide Basis des Vereins auf. Ihr wurde von den Kassenprüferinen eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.
Anschließend folgte einstimmig die Entlastung des Vorstands.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
1.Vorsitzender:    Karl-Heinz Görig
1.Stellvertetender Vorsitzender: Karlheinz Bechler
2.Stellvertetende Vorsitzende: Brigitte Kunz
Schriftführer: Heinz Kastner
Schatzmeisterin: Anna Gelmar
Beisitzer: Susanne Toball, Helmut Rastetter, Ruth Ohambele, Bernhard Juris, Karlheinz Köhler und Claus Dieter Popp.

Kassenprüferinnen: Margarethe Günther und Renate Christoph
Damit kann der Vorstand seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen.
Die großen Themen, wie Blumenwiesen, ökologische Vielfalt, Amphibienschutz, Hochwasserschutz, öffentliche Vorträge zu Themen des Umweltschutzes und spezielle Pflegemaßnahmen auf der Gemarkung können so kontinuierlich weiterverfolgt werden.
Nach aktuellen Informationen über den Hochwasserschutz und über die künftige Jugendarbeit konnte der offizielle Teil der Versammlung beendet werden.
Mit Gesprächen über bevorstehende Aktivitäten und über geplante Vorträge konnte sich der neue Vorstand anschließend bei einem gemütlichen Beisammensein sofort in die Arbeit stürzen.
 


Traditionelle Vogelstimmenwanderung 2022

21.05.2022

Frühling – endlich wieder Vogelgesang


Vogelstimmenwanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch am 07.05.2022

Wenn die Tage länger werden, die Temperaturen steigen, die Pflanzen austreiben und blühen und die Sonne häufiger scheint, erwachen bei vielen die Lebensgeister wieder nach der langen, dunklen Winterperiode. Für die meisten Menschen gehört auch das Konzert der Vögel unbedingt zum Frühling und bewirkt eine elementare Verbindung von Mensch und Natur. Der Natur- und Umweltschutzverein Malsch bietet traditionell im Mai eine Vogelstimmenwanderung in unserer Gemeinde an.
Nach zwei Jahren coronabedingt ohne unsere Frühjahrswanderung fand in diesem Jahr endlich wieder eine Vogelstimmenwanderung statt. 13 Interessierte, von Anfängern bis zu engagierten „Ornis“, fanden sich am Treffpunkt Feuerwehrhaus zu früher Morgenstunde ein. Nachdem bei den letzten Veranstaltungen die Vogelwelt des Malscher Waldes im Mittelpunkt stand, sollte in diesem Jahr die offene Landschaft im Bereich Schafwiesen und Gewann Fuchzich erkundet werden. Das Gebiet ist durch ausgedehnte Wiesen, durchsetzt mit Gehölzinseln, Feldhecken und Solitärbäumen gekennzeichnet. Damit bietet es beste Voraussetzungen für eine reichhaltige und vom Wald z.T. deutlich unterschiedene Vogelwelt. Als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) stehen u.a. die mageren Flachland-Mähwiesen in Malsch unter Schutz.
Die große Bedeutung als naturnaher Lebensraum zeigt sich u.a. an der Vogelvielfalt. Auf unserer Wanderung konnten wir ca. 30 Vogelarten in zwei Stunden sehen, hören und uns daran erfreuen:
Stockente, Turmfalke, Fasan, Ringeltaube, Kuckuck, Grünspecht, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze, Nachtigall (zahlreich), Hausrotschwanz, Amsel, Dorngrasmücke (zahlreich), Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke (bemerkenswert!), Fitis, Zilpzalp, Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Eichelhäher, Rabenkrähe, Elster, Dohle, Kolkrabe, Star, Haussperling, Girlitz, Stieglitz.
Damit weist das Gebiet eine beeindruckende Artenvielfalt auf und ist sowohl aus Naturschutzsicht als auch für die Erholung der Menschen von großem Wert.

Dr. Karlheinz Köhler


Morgenstimmung in den Malscher Wiesen


Genusswanderung mit Vogelstimmen und Morgensonne
 


1. Malscher Pflanzentauschbörse

11.04.2022

 

1. Malscher Pflanzen-Tauschbörse


Wenn nach den Eisheiligen Mitte Mai der Garten für das neue Gärtnerjahr bestellt wird, stellen sich wieder dieselben Fragen wie jedes Jahr: Was pflanze ich wohin, wieviel von jedem und sollte man mal etwas Neues probieren.
Viele der Hobby-Gärtner ziehen eigene Pflanzen vor oder haben aus eigenem Bestand bereits vermehrt. Meistens aber hat man mehr als man eigentlich benötigt, zum Wegwerfen zu schade.
Deswegen will der Obst- und Gartenbauverein Malsch und der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch am 14. Mai 2022 vor der Stadtmühle eine Pflanzen-Tauschbörse veranstalten.
Dorthin kann jeder seine übrigen Pflanzen bringen und dafür im Tausch andere Pflanzen von anderen Gärtnern mitnehmen. Dies können sowohl Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Salat, Kräuter als auch, sofern noch verfügbar, Stauden oder kleine Gehölze sein.
Es darf natürlich auch verschenkt werden. Es findet kein Verkauf von Pflanzen statt.
Nutzen Sie die Gelegenheit für mehr Vielfalt in Ihrem Garten und kommen Sie mit Ihren Pflanzen unverbindlich bei uns vorbei.
Zum Verweilen und für einen kleinen Plausch gibt es Kaffee und Kuchen.
 


Nicht nur Kröten über die Straße tragen

08.08.2021

Aus unserer Arbeit für den Amphibienschutz

Wie an anderer Stelle schon berichtet, ist auch in Malsch aus vielen Gründen ein großer Rückgang der Amphibien zu verzeichnen. Unser Anliegen ist es, die Restbestände zu retten und bessere Bedingungen für eine Erholung der Populationen zu schaffen. Deshalb überprüften wir nach Abschluss der Laichwanderungen im Frühjahr die noch vorhandenen Tümpel und Gewässer immer wieder.
Eine kleinere Wasserstelle füllten wir regelmäßig mit Frischwasser auf. Zur Belohnung konnten wir in diesem Gewässer kleine Bergmolche und Feuersalamander, sowie eine Ringelnatter mit ihrem Nachwuchs beobachten.
Etwas dramatischer war die Szenerie an dem vom Schwarzwaldverein vor Jahren angelegten Naturteich. Es wimmelte nur so von Kaulquappen, als das Gewässer im Juni kurz vor der Austrocknung stand. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde  und ihr rasches Eingreifen konnte das  Biotop ausreichend und nachhaltig bewässert werden. Unser herzlicher Dank gilt hier Frau Isa Weinerth vom Umweltamt und unserem Wassermeister Herrn Mirko Wenz.