News & Infos

Kröten und Froschwanderung in Sulzbach beginnt

04.02.2021

Helfer für den „shuttle-service“ gesucht


Die milde Witterung der vergangenen Tage lockt die Amphibien aus ihren Winterquartieren. Spring-und Grasfrösche, Erdkröten und Salamander machen sich jetzt zu Hunderten auf den Weg in Richtung Laichplatz. Deshalb ist in den kommenden Nächten beim Autofahren in der Nähe von Wäldern und Gewässern besondere Vorsicht geboten. Denn leider erreichen nur wenige Tiere ihr Ziel. Für viele Amphibien endet der Weg zerquetscht auf unseren Straßen.
Gerade die Erdkröten, die bei ihren nächtlichen Wanderungen zum Laichgewässer Straßen überqueren müssen, sind wegen ihrer „Langsamkeit“ stark gefährdet. Sie sind eben erst aus der Winterstarre erwacht, die Weibchen haben tausende Eier im Bauch und oft noch ein Männchen „huckepack“ dabei.
Die Amphibien wandern ab Februar/März bei ca. 6-8 Grad bei Regen und frostfreien Nächten. In den letzten Jahren fand die Hauptwanderung immer früher statt. Kommt dann ein Kälteeinbruch stoppt die Wanderung und es geht erst bei milderen Temperaturen wieder weiter.
Da nicht an allen Stellen Querungshilfen oder Schutzzäune installiert werden können, werden die Tiere dort häufig von engagierten Tierschützern eingesammelt und über die Straße getragen.
So auch am Ortseingang in Sulzbach am Freihof. Hier werden noch Helfer*innen gesucht! Die zwar kalte, aber trockene Haut der Erdkröten fühlt sich auch gar nicht „eklig“ an – im Gegenteil, die Tiere haben wunderschöne goldfarbene Augen und es gibt eine Menge Spannendes über sie zu erfahren. Auch für Familien mit Kindern ist dies ein tolles Erlebnis.
Wer bei der abendlichen Kontrolle mithelfen möchte sollte sich beim Verein für Natur und Umweltschutz Malsch melden: Ansprechpartner Herr Görig Tel.: 07246 6570/mobil: 015774010020 oder Heinz Kastner 07246 6329
Was wird benötigt, wenn ich helfen möchte? WARNWESTE! (Sicherheit ist oberstes Gebot), festes Schuhwerk oder Gummistiefel, eine gute Taschenlampe, Eimer und ev. Handschuhe.
Bitte ziehen Sie nicht alleine los, da die Anzahl und Art der Tiere dokumentiert werden muss.
Alles andere wissenswerte erklären wir dann näher bei einer kleinen Einweisung direkt vor Ort.
Die Abstandsregeln unter Corona-Bedingungen sind einzuhalten.

Isa Weinerth, Umweltschutz und Energiemanagement
Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt der Gemeinde Malsch



Hungerbühl wird nicht bebaut

15.12.2020


Gute Entscheidung - späte Einsicht

Der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch begrüßt die Einstimmige Entscheidung des Gemeinderats, den Hungerbühl nicht zu bebauen.
Unser Verein war von Anfang an ein entschiedener Gegner dieses Baugebiets und hatte mit Aktionen bereits frühzeitig dagegen aufmerksam gemacht.
Die besondere Ökologie in der Vorbergzone in der dieses Baugebiet liegt war für uns der wichtigste Punkt für eine Ablehnung.
Gegen den Bebau des Hungerbühls sprach zudem schon immer die schlechte Verkehrsanbindung und der immense Aufwand bei der Entwässerung. Außerdem ist dieses Gebiet extrem wichtig für die Frischluftversorgung von Malsch.
Für eine Bebauung dieses Gebiets das teuer zu realisieren ist und das aufgrund der Zwangspunkte nicht in die Welt passt, opfert man keine wertvollen Naturbereiche.
Wir bedanken uns beim Gemeinderat Malsch für diese Entscheidung, die nachhaltig die Belange des Naturschutzes in Malsch stärkt.


Naturerlebnis für Jung und Alt - Mit dem Jäger durch den Wald

05.05.2019
Der Umweltschutzverein Malsch hatte am 5. Mai 2019 Kinder und Eltern zu einer Wanderung mit dem Jäger durch den Malscher Wald eingeladen. Besonders Kindern wollte man die vielen Fassetten des Waldes näherbringen.  Treffpunkt war am Waldhaus. Zu der Wanderung sind bei schönem Wetter 12 Kinder und 18 Erwachsene gekommen. Vom Waldhaus lief man entlang des Kaufmannbrunnenbachs bis zum Saumweg und dann weiter bis zur unteren Glasbachhütte. Entlang des Wegs wurden verschiedene Baumarten und Waldbilder erklärt.

An der Glasbachhütte wurden die Kinder von mehreren Jägern in Empfang genommen. Zuerst wurde den Kindern verschiedene Jagdhundarten vorgestellt. Danach konnten die Kinder erleben, wie man eine Fährte legt und wie sie der Hund findet. Die Jäger erklärten etwas von Ihrer Arbeit und einige Szenen stellten die Kinder mit Feuereifer nach.

Anschließend konnten dann die Kinder und auch die Erwachsenen zur Stärkung Stockbrot und Wurst grillen. Außerdem gab es Wildgulasch und für Vegetarier eine Gemüsesuppe. Durch das Toben im Wald war der Appetit besonders groß. So gestärkt konnte dann der Rückweg zum Ausgangspunkt wieder angetreten werden.
Zum Schluss einen Dank an die Jägerschaft des Reviers von Herrn Baumann für die fachkundige und kindgerechte Darbietungen und für die Fleischspende für den Wildgulasch.


Trommler im Malscher Wald

07.04.2019

gut besuchte Vogelstimmenwanderung des Umweltvereins

Etwa 30 Vogelfreunde kamen am 07.04.19 zur Vogelstimmenwanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch, die, wie in vergangenen Jahren, von Dr. Karlheinz Köhler (PH Karlsruhe) sachkundig und unterhaltsam geleitet wurde.

Wir hatten Glück, denn an diesem Morgen waren „unsere“ Vögel sehr munter und ließen uns reichlich an ihrem Gesang teilhaben. Mönchsgrasmücke, Mittelspecht, Grauspecht, Grünspecht, Ringeltaube, Rabenkrähe, Eichelhäher, Singdrossel, Amsel, Buchfink, Kohl- Blau- und Haubenmeise, Zilpzalp, Amsel, Singdrossel, Zaunkönig, Star, Gartenbaumläufer, Sommergoldhähnchen, Rotkehlchen, Hausrotschwanz und Kleiber gaben sich ein buntes Stelldichein. Bemerkenswert war besonders das Trommelkonzert der Mittel- und der Schwarzspechte, das die Gruppe über den ganzen Weg begleitete.

Das breite Artenspektrum im Malscher Wald steht nicht im Widerspruch zur teils dramatischen Gefährdung vieler einheimischer Vogelarten. Wichtig für den Bestand der Waldvogelarten ist besonders der Erhalt von Strukturvielfalt im Wald, die vor allem auch alte, große Bäume und Totholz umfasst. So sind z.B. große, alte Buchen für den Schwarzspecht von besonderer Bedeutung.

Während es den Waldvögeln noch relativ gut geht sind von dem Vogelrückgang vor allem die Vögel der Feldflur betroffen.

Hier nimmt die Zahl der Brutpaare kontinuierlich ab. Durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung und Lichtverschmutzung wurde und wird der notwendige Lebensraum zerstört – die Arten verschwinden oder sind bedroht. Rebhühner, Wiesenpieper, Feldlerche sind bei uns fast schon verschwunden.

Wie arm wäre unser Frühling ohne den Gesang der Vögel? Lassen Sie uns daran weiter arbeiten, die Lebensbedingungen für Tier- und Pflanzenwelt wieder zu verbessern. Um es drastischer auszudrücken, am Ende des weltweiten Artensterbens steht der Mensch.


Die Wildkatze und ich

21.02.2019

Zum Vortrag von Dieter Borck im Theresienhaus

Dieter Borck, der Experte für Wildkatzen in unserer Region, hielt vor ca. 25 Personen einen sehr informativen und kurzweiligen Vortrag über seine Arbeit und seine Erfahrungen mit den Wildkatzen.

Dieter Borck aus Bühl ist unter anderem auch ehrenamtlicher Wild- und Naturschützer und arbeitet beim Thema Wildkatzen eng mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg und den Jägern der Region zusammen. Ihm ist es zu verdanken, dass man heute ungefähr weiß, wie viele Wildkatzen wo in unserer Region vorkommen. Nach ihrer Ausrottung ist sie nach einiger Zeit vermutlich aus den Vogesen wieder eingewandert. Die Wildkatze kommt in Baden-Württemberg zurzeit fast nur am Westrand des Schwarzwaldes und in der Rheinebene vor. In den Schwarzwald ist sie bislang kaum wieder vorgedrungen. Das größte zusammenhängende Wildkatzenvorkommen in Westeuropa befindet sich in Rheinland-Pfalz.

Eigentlich sieht die Wildkatze ja aus wie viele unserer Sofatiger zu Hause. „Die europäische Wildkatze ist mit der Hauskatze genetisch nicht verwandt“, verdeutlicht Borck. „Alle Hauskatzen stammen von einer ägyptischen Rasse ab, die die Römer nach Europa gebracht haben. Trotzdem kann man die Wildkatze von einer getigerten Hauskatze schwer unterscheiden. Bei den Jungen geht das kaum. Doch bei erwachsenen Wildkatzen sind zum Beispiel die schwarzen Ringe um den buschigen Schwanz, der schwarze, scharfe ‚Aalstrich‘ auf dem Rücken bis zur Schwanzwurzel und der stets rosafarbene Nasenspiegel charakteristisch.“ Man muss also schon sehr genau hinsehen – falls man je eine Wildkatze entdeckt. Ihren Lebensraum beschreibt Borck so: „Die drei W: Wald, Wasser, Wiese.“ Sie jagt bei Nacht auch in offenem Gelände und zieht sich bei Tage zum Schlafen in den Wald zurück. Dabei bevorzugt sie aber lichte Wälder. Und was frisst sie? „Zu fast 96 Prozent Mäuse aller Arten“, verrät der Wildkatzen-Experte. „Ganz selten einmal einen Vogel oder eine Eidechse.“

Ob sich das "Tier des Jahres 2018" dauerhaft halten kann, wird davon abhängen, ob es geeignete Lebensräume findet. Die sogenannten Wildkorridore und Grünbrücken sollen hierbei die immer kleiner werdenden Lebensbereiche der Tiere sicher verbinden und sollen nicht nur den Wildkatzen, sondern auch anderen Wildtieren, eine sichere Überquerungsmöglichkeit über oder unter großen Straßen ermöglichen.

Auch in Malsch soll die Wildkatze wieder gesichtet worden sein. Der Verein für Natur-und Umweltschutz Malsch arbeitet daran, eindeutige Nachweise zu erbringen.