News & Infos

Hochwasserschutz Malsch - zur Sitzung des Gemeinderats am 24.09.2024

07.10.2024

Über das Ringen um die beste Lösung.

Zur Planung Hochwasserschutz Malsch

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde beschlossen mit welchen Varianten (Hochwasserrückhaltebecken im Waldprechtstal, Hochwasserrückhaltebecken beim Schwimmbad und Hochwasserüberleitung Tannelgraben) des künftigen Hochwasserschutzes die Gemeinde in das Planfeststellungsverfahren geht. Gleichzeitig wurde bereits in der Sitzung und in verschiedenen Medien gewarnt, die rasche Umsetzung der von der Gemeinde geplanten Maßnahmen evtl. durch Klagen nicht zu verzögern, um die Sicherheit der Malscher Bürger nicht zu gefährden.
Warum diese Drohungen und gegen wen richten sie sich?
Das Planfeststellungsverfahren ist das Genehmigungsverfahren für Infrastrukturvorhaben, die eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Interessen berühren.
Im Verfahren und in der abschließenden Entscheidung, dem Planfeststellungsbeschluss, findet eine umfassende Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange mit den für das Vorhaben sprechenden Argumenten statt. Ziel des Verfahrens ist es, alle Interessen möglichst „unter einen Hut“ zu bringen.
Um Einwendungen und Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss möglichst zu vermeiden, ist es unerlässlich, frühzeitig über die sinnvollste Lösung zu ringen.
Dem Stellen wir uns und bringen uns in diesen demokratischen Prozess ein.
Wir, der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch e.V., vertreten die Belange der Natur im Allgemeinen und im Besonderen setzen wir uns für eine ökologische Umsetzung von Baumaßnahmen auf der Malscher Gemarkung ein.
Deshalb haben wir uns bei dem Scopingverfahren am 11.05.2022 beteiligt und auf den Informationsveranstaltungen über den Hochwasserschutz der Gemeinde mit ökologischen Verbesserungen zu Wort gemeldet. Wir haben auch den direkten Draht zu der Gemeinde und dem Planer gesucht und in einer Vor-Ort-Begehung unsere Vorstellungen erläutert.
Zu einer weiteren Zusammenarbeit ist es, obwohl von der Gemeinde zugesagt, leider nicht gekommen. Wir wurden auf eine vorschriftsmäßige Vorgehensweise verwiesen.
In der letzten Infoveranstaltung der Gemeinde am 05.12.2023 kam bei einer Wortmeldung aus der Mitte der Bevölkerung ein Vorschlag, der auf unserer Ableitungsvariante des Tannelgrabens aufbaut, aber weitere Vorteile bietet. Der Vorschlag betrachtet neben den ökologischen Folgen für die in Privatbesitz befindlichen FFH-Wiesen durch die von der Gemeinde geplanten Ableitung des Tannelgrabens sowohl die Baukosten als auch die Folgekosten. Es ist nie zu spät sich mit einem ernst zu nehmenden Vorschlag zu beschäftigen.
Der Vorschlag geht davon aus, dass von der Fassung des Tannelgrabens bis zum Waldausgang eine durchgehende Verdolung der Hochwasserableitung (nicht des Baches selbst) möglich ist.
Die Technische Lösung, die Hochwasserableitung des Tannelgraben quer über die privaten Wiesen mit all ihren ökologischen Nachteilen, ist nach wie vor die von der Gemeinde bevorzugte Variante. Ob sie auch genehmigungsfähig ist und die zeitlich die am schnellsten realisierbare Variante darstellt, wird sich noch herausstellen müssen.
Wir sind in diesem demokratischen Prozess bestimmt keine Bremser und auch keine Verhinderer des Hochwasserschutzes, obwohl wir so manche Kröte, wie z. B. die beiden Hochwasserrückhaltebecken, haben schlucken müssen.
Wir haben es nicht zu vertreten, dass Jahrzehnte in Sachen Hochwasserschutz nichts passiert ist. Wir haben es auch nicht zu vertreten, dass der Scopingtermin, bei dem alle Hinweise und Einwendungen vor Beginn der eigentlichen Planung gesammelt werden sollen, viel zu spät angesetzt wurde und deshalb mit vermeidbaren Nachkartierungen und nachträglichen Prüfung von Alternativen Zeit verloren ging.
Dass der Scopingtermin in dem alle Ideen und Vorschläge der „Träger öffentlicher Belange“ für eine einvernehmliche Lösung erst nach der fertigen Planung durch das Planungsbüro angesetzt wurde und so nur noch schwer andere Gesichtspunkte zulies, ist der eigentlich Grund für den beklagten Zeitverlust.
Wir werden uns in diesem demokratischen Verfahren auch weiterhin einbringen, dass neben einem technisch funktionierenden Hochwasserschutz auch Umwelt- und finanzielle Gesichtspunkte berücksichtigt werden.
 


Mitmachen lohnt sich - was macht eigentlich der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch?

09.09.2024

Mitmachen lohnt sich – was macht eigentlich der Verein für Natur- und Umweltschutz Malsch?


Immer wieder erreichen uns Fragen nach den Schwerpunkten und Aktivitäten des Umweltvereins Malsch, genauer des Natur- und Umweltschutz e.V., z.B. von neu Zugezogenen. Der Verein wurde 1978 aus einer Bürgerinitiative heraus gegründet, zunächst als Reaktion auf Planungen für ein großes Regenrückhaltebecken im Waldprechtstal. Das Thema Hochwasserschutz ist nach wie vor aktuell und wird von uns vor dem Hintergrund des Klimawandels unter z.T. veränderten Sichtweisen konstruktiv und kritisch begleitet.
Inzwischen besteht der Verein bereits 46 Jahre und ist längst zu einer Institution in Sachen Natur- und Umweltschutz in unserer Gemeinde geworden. Die Aktivitäten sind vielfältig und umfassen neben dem praktischen Arten-, Natur- und Landschaftsschutz die Beteiligung an naturschutzfachlichen Stellungnahmen, die Information der Bevölkerung in Sachen Natur (nicht nur) in Malsch mit Vorträgen zu den Themen Artenschutz, Biodiversität und Umweltschutz, Exkursionen, botanischen und ornithologischen Wanderungen und Führungen, wie zum naturbezogenen Brauchtum der Kräuterwischwanderung. Schon von Anfang an hat der Verein für Natur- und Umweltschutz Kontakte zu Umweltgruppen und Organisationen der näheren Umgebung gesucht und erfolgreich mit diesen zusammengearbeitet. Dies gilt ebenso für die mit Natur- und Umweltschutz befassten amtlichen Stellen in Kommune, Kreis und Land.
An mehreren Orten in Malsch pflegt der Verein Landschaftshecken mit Schnittmaßnahmen. Im Bereich des ehemaligen Trockenbaggergeländes „Luderbusch“ wird das vielfältige Arteninventar durch Mahd- und Pflegemaßnahmen erhalten und gefördert. In Kooperation mit Biologen der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und freier Planungs- und Gutachterbüros konnten dort 2009 im Rahmen des „GEO-Tags der Artenvielfalt“ in kurzer Zeit außergewöhnlich viele, zum Teil seltene und geschützte Arten bestimmt werden. Seit vielen Jahren engagiert sich die Amphibiengruppe bei der „Krötenrettung“ in Sulzbach. Jedes Jahr im Frühling helfen wir Kröten über die gefährlichen Straßen auf den Routen zu ihren Laichplätzen zu gelangen.  Leider nimmt der Amphibienbestand in den letzten Jahren bedrohlich ab, bedingt durch den Klimawandel, Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und sich ausbreitende Amphibieninfektionen. Wir beteiligen uns an einem Programm zur Förderung des Trauerschnäppers durch gezielte Anbringung und Betreuung von Nisthilfen.
Mit dem Obst- und Gartenbauverein Malsch zusammen veranstalten wir jeweils im Frühjahr eine Pflanzentauschbörse zur Förderung pflanzlicher Vielfalt in Malscher Gärten, haben schon mehrfach Tage des Offenen Gartens veranstaltet und beteiligen uns an der Ausgabe von Obstgehölzen für die Streuobstwiesen in Malsch durch den Obst- und Gartenbauverein. Daneben sind wir bei der Anlage von Blühstreifen im Ortsbereich für (Wild-)Bienen und Schmetterlinge aktiv.
Seit ca. einem Jahr gibt es eine sehr erfolgreich laufende Kindergruppe mit Aktionen zum Naturerleben und Kennenlernen von Tieren, Pflanzen und der Natur am Wohnort, angeleitet durch zwei erfahrene Naturpädagoginnen. Zum einen bieten wir Kindern damit einen erlebnisorientierten Zugang zur Natur, zum anderen erhoffen wir uns, dass Kinder auch zu „Wegbereitern“ für Eltern im Hinblick auf ein Engagement in Sachen Naturschutz werden können …
So gibt es sehr vielfältige Möglichkeiten, sich bei uns für die Natur zu engagieren. In den letzten Jahren ist die Mitgliederzahl deutlich gestiegen. An jedem 3. Montag im Monat trifft sich der Verein zur Sitzung in der Stadtmühle um 19:30, das nächste Mal im September. Interessierte und (potentiell) praktische Mitstreiter/innen sind immer herzlich willkommen. Vielfältige Infos bietet die Homepage https://umweltverein-malsch.de.

Dr. Karlheinz Köhler - Vorsitzender Natur- und Umweltschutz Malsch e.V.




Mitgliederversammlung vom 15.07.2024

08.08.2024



Weiter mit bewährten Kräften

zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen

Am 15. Juli 2024 fand eine Mitgliederversammlung des Vereins für Natur- und Umweltschutz Malsch e.V. unter freien Himmel statt. Als Tagesordnungspunkte standen unter anderem Neuwahlen und Informationen über aktuell bearbeitete Themen statt.
Nach den Grußworten des Vorsitzenden des Vorstandes Karl Görig folgte die Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Mitgliederversammlung und deren Beschlussfähigkeit laut Satzung. Danach fasste Görig die Aktivitäten des Vereins in den letzten beiden Jahren zusammen. Er konnte der Versammlung an Beispielen erklären, dass die vereinseigenen Ziele verfolgt und wie die dafür notwendigen Arbeiten kontinuierlich erledigt wurden. Auch gab es Kooperationen mit anderen Vereinen. Hervorzuheben sei hier die mit dem Obst- und Gartenbauverein Malsch jährlich veranstaltete Pflanzentauschbörse und die Obstbaum- Bestell- und Verteilaktion, bei der die beiden Vereine mit der Streuobstinitiative Landkreis Karlsruhe und der Gemeinde Malsch zusammenarbeiten. Sehr erfolgreich gestaltete sich die seit dem vergangenen Jahr laufende Kindergruppe, mit der der Verein sich auch in Richtung Zukunft gut aufgestellt hat.
Der anschließende Bericht der Schatzmeisterin Anna Gelmar zeigte die solide Basis des Vereins auf. Ihr wurde von den Kassenprüferinnen eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.
Anschließend folgte einstimmig, traditionell mit einer Enthaltung, die Entlastung des Vorstands. Da der bisherige Vorsitzende Karl Görig nach über acht Jahren den Platz an der Spitze des Vereins freimachen wollte, musste ein neuer Vorsitzender gewählt werden.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
1.Vorsitzender: Dr. Karlheinz Köhler
1.Stellvertetender Vorsitzender: Karl Görig
2.Stellvertetender Vorsitzender: Brigitte Kunz
Schriftführer: Heinz Kastner
Schatzmeisterin: Anna Gelmar
Beisitzer: Ruth Ohambele, Anette Dirschnabel, Karlheinz Bechler, Helmut Rastetter, Bernhard Juris, Mirko Haustein
Kassenprüfer/-in: Margarete Günther und Frank Müller

Die großen Themen, wie Blumenwiesen, ökologische Vielfalt, Amphibienschutz, Hochwasserschutz, öffentliche Vorträge zu Themen des Umweltschutzes und spezielle Pflegemaßnahmen auf der Gemarkung können so kontinuierlich weiterverfolgt werden.

Nach einer kurzen Aussprache über die aktuellen Themen war der offizielle Teil der Mitgliederversammlung beendet. Mit Gesprächen über bevorstehende Aktivitäten und über geplante Vorträge konnte sich der neue Vorstand anschließend bei einem gemütlichen Beisammensein sofort in die Arbeit stürzen.
 


Offene Gärten in Malsch 14. 07.2024

03.08.2024
Offene Gärten in Malsch

Am Sonntag, dem 14. Juli 2024, war wieder die Gelegenheit geboten, die Vielfalt sonst oft verborgener Gärten in Malsch kennen zu lernen. Einige Gartenbesitzer/-innen öffneten zu diesem Zweck ihre Gartentore.
Der Verein hatte schon vor Jahren einige Male eingeladen, bestimmte Gärten von Vereinsmitgliedern zu besichtigen. Damals ging es hautsächlich um Nutzgärten und um die Bewirtschaftungsweise.
Mittlerweile sind noch andere Gartentypen zu sehen.
In diesem Jahr konnten unterschiedliche Gartentypen angesehen werden.
Die Gärten der Familien Görig und Wiegand sind überwiegend Nutzgärten. Mit dem angebauten Obst und Gemüse werden auch Kinder und Enkel versorgt. Die besonders sensiblen Gewächse werden in Gewächshäuschen gezogen. Görig und Wiegand konnten ein Einblick über die biologische Anbauweise geben.

Der Garten von Familie Rastetter ist ein typischer Malscher Hausgarten. Auch hier sind Nutz- und Zierpflanzen zu sehen. Zusätzlich sind noch Gewächshäuschen, ein naturnaher Teich, der gerne von Amphibien und Libellen angenommen wird und in dem kleine Fische leben, und ein Hühnergehege auf dem Gelände untergebracht. Außerdem werden dort auch 14 von insgesamt 24 Kräuter des Malscher Kräuterwischs gehegt und gepflegt.

Der Garten der Familie Gräfinger ist auch ein typischer Hausgarten, der früher der Versorgung der Familie mit Obst und Gemüse diente. Heute werden dort Rosen und vielfältige Ziersträucher in einer parkähnlichen Landschaft gezogen. Er macht wie alle Gärten zwar viel Arbeit, aber er wird auch als Ausgleich zum täglichen Tagesablauf betrachtet.

Ein Idyll ist der Garten der Familie Krüger. Im Hofbereich ist das Schuppendach der erste Blickfang. Er ist extensiv mit vorrangig trockenliebenden Stauden begrünt. Geht man dann durch die Scheune, so kommt man an eine Parklandschaft auf kleinstem Areal neben dem Waldprechtsbach.
Die Krügers arbeitet rein biologisch. Nicht nur im Hausgarten, sondern bei seinem gesamten Gemüseanbau werden verschiedene Verfahren angewendet: Wurmkompost, Bokashi, Schafsmist, Terra Preta und Anwendungen mit EM (effektive Mikroorganismen), Zeolithe in verschiedenen Körnungen und Kieselgur. Alles dient zur Neutralisierung bzw. Entgiftung belasteter Böden bis zur Förderung des Bodenlebens durch Humusaufbau.
Wie bei allen zu besichtigenden Gärten zu sehen war kann ein Hausgarten neben Gemüse auch mit Ziersträuchern zu einem Kleinbiotop ausgebaut werden, wo man in Ruhe mal verweilen kann. Man kann die verschiedensten Kräuter anpflanzen oder auch ein kleines Hühnergehege mit integrieren.
Bei den Vorgärten gibt es bei der richtigen Bepflanzung auch eine Alternative zu den Steingärten, die man mittlerweile allerorten sehen kann.
Es geht bei allen Gärten auch darum, neben der persönlichen Nutzung möglichst viele unterschiedliche Pflanzen wie Blumen und Stauden anzupflanzen, um übers ganze Jahr einen Lebensraum für Tiere, vor allem aber für Insekten, zu bieten.
Es hat uns sehr gefreut, dass doch ca. 25 Besucher das Angebot wahrnahmen, bei schönem Wetter die Gärten zu besichtigen und mit den „Gärtnern“ ins Gespräch kamen, zumal es bei einigen Gärten keine Parkmöglichkeiten gab.

     
Garten der Familien Görig/Wiegand               Dachgarten der Familie Krüger


Garten der Familie Gräfinger
 


Pflanzentauschbörse 11.05.2024

15.05.2024
Rückblick auf die 3. Malscher Pflanzentauschbörse
Ein voller Erfolg

Am 11. Mai 2023 veranstaltete der Obst- und Gartenbauverein Malsch und der Verein für Natur und Umweltschutz Malsch die 3. Malscher Pflanzentauschbörse auf dem Mühlenplatz.
Wir haben uns, wie in den vergangenen Jahren, sehr über den regen Zuspruch zu unserer Pflanzentauschbörse gefreut.
Auf sieben Tischen wurden allerlei Pflanzen wie Kräuter, Gemüsepflanzen, Stauden und diverse Kleingehölze angeboten. Ständig änderte sich das Angebot. Zwischenzeitlich waren neben speziellen Tomaten- und Paprikasorten auch Artischocken zu haben. Besucher nahmen Pflanzen mit und legten andere dafür hin, andere sahen vielleicht eine Wunschpflanze und nutzten die Gelegenheit sie zu bekommen.
Schön war auch, dass man mit ähnlich denkenden Menschen übers „gärtnern“ in einer zwanglosen Atmosphäre reden konnte so lange man wollte. Zu dieser Atmosphäre half auch das reichhaltige Kuchenbuffet, das von den Frauen wieder hervorragend bestückt war. Bei einer Tasse Kaffee und mit einem Stück leckerem Kuchen beredet sich manches halt besser.
Als die Veranstaltung gegen 13:00 Uhr ausklang waren alle Kuchen und fast alle Pflanzen weg.
Mit Freude werden wir diese Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen.