Biotop- und Landschftspflege


 

Goldrutenbekämpfung im Luderbusch

Seit dem Jahr 2002 verfolgen wir ein Projekt zu Goldrutenbekämpfung im ehemaligen Trockenabbaugelände des Kiesabbaubetriebs Wenzelsburger. Es liegt im Gewann Luderbusch links der B3 am Waldrand in Fahrtrichtung Bruchhausen.



Ziel des Projektes ist die Förderung von seltenen, auf diese Standorte angewiesene Tier- und Pflanzenarten, durch die Wiederherstellung von trockenen, nährstoffarmen Lebens- räumen. Das Gebiet war zu Beginn des Projektes zu 100% durch die nicht heimische Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) eingenommen wurden.

Die Kanadische Goldrute ist ein Neophyt, also eine nach 1492 nach Europa eingebrachte Pflanze, die sich unkontrolliert und schnell in unserer Landschaft ausbreitet.  Sie nimmt vor allem brachgefallenen Flächen aber auch Waldränder ein und verdrängt dabei die heimischen Pflanzen. Die Bekämpfung ist aufgrund des Austriebs aus der Wurzel und des ausdauernden Samenpotentials im Boden aufwändig und schwierig. (mehr Informationen über Neophyten ).



Das Projektgebiet wurde nach der Beendigung des Abbaubetriebs in den 80er Jahren renaturiert und Hügel und Teiche angelegt um trockenwarme Lebensräume zu schaffen. Leider wurde hierbei der Boden stark verdichtet und die beabsichtigte Vegetation wurde im Laufe der Jahre vollständig von der Goldrute verdrängt.

Nach einem Hinweis des Naturschutzbeauftragten für Baggerseen, Herrn Kußmaul, haben wir begonnen, diese Flächen in den ehemals geplanten Zustand zurück zu versetzen. In einem ersten Arbeitsschritt wurde die Goldrute durch Grubbern und mähen weitgehend entfernt. Seither werden die Flächen ein- bis zweimal jährlich gemäht und das Schnittgut abgefahren. Der Großteil der Flächen wird maschinell bearbeitet. Die Randbereiche und die schwer erreichbaren Stellen werden durch die Vereinsmitglieder (siehe Foto) und teilweise auch durch Malscher Jäger von Hand gemäht.



In der Zwischenzeit hat sich ein stabiler Zustand entwickelt, der die Voraussetzung für die Einwanderung der erhofften seltenen Tier- und Pflanzenarten bietet. Das Projektgebiet wurde mittlerweile auch erweitert. Sehr positiv ist auch die Pflege von angrenzenden Feuchtflächen zur Förderung von seltenen Libellenarten zu bewerten. Beide Projekte profitieren jeweils von dem anderen.

Das Projekt wird im Rahmen der Landespflege- richtlinie durch das Land Baden-Württemberg gefördert.
 

Wiese im Gewann Dämmel

Im Jahr 1994 übernahmen wir die Pflege von zwei Wiesengrundstücken im Gewann Dämmel. Die Wiesen an einer Hanglage mit Feuchtstellen wurden noch in den 60er Jahren regelmäßig gemäht und waren sehr artenreich. Insbesondere mehrere Orchideenarten wie Purpurorchis und geflektes Knabenkraut waren vorhanden. Mit dem Rückgang der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wurden die Wiesen nicht mehr gamäht. Dichte Seggenbestände entwickelten sich und verdrängten die Orchideen und andere Wiesenblumen bis auf wenige Exemplare. Unser Ziel war es, den ursprünglichen Zustand, also eine artenreiche Wiese mit Orchideenbestand, wieder herzustellen. Wir mähten einmal jährlich im Juli - August und transportieten das Mähgut ab. Als Viehfutter war es nicht zu gebrauchen. Nach ca. vier Jahren hatte sich der Grasbestand so verbessert, dass das Heu an Pferde verfüttert werden konnte. Nach weiteren drei Jahren war fast der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Die Wiesen wurden an einen Landwirt übergeben, der auch die Nachbargrundstücke zur Heuernte für seine Rinder nutzt. Eine Begehung im Jahr 2008 zeigte, dass sich der Orchideenbestand erholt hat. Zusätzlich wurden auf der Fläche unter anderem  noch Bachnelkenwurz, Sumpfvergissmeinnicht und Zittergras (in trockenen Randbereichen) gefunden.
 

Vogelhecke Waldprechtsweier

Die Hecken in Waldprechtsweier wurden etwa um 1980 von einer Privatperson angelegt. 2007 gingen sie durch Vererbung an den Verein über. Seither werden die Hecken regelmäßig abschnittsweise auf den Stock gesetzt. Insbesondere müssen jährlich die Überwüchse an den Grundstücksgrenzen zurück geschnitten werden. Auch diese Hecken stellen ein wertvolles Biotop dar. Sie sind ausgesprochen artenreich und bestehen aus insgesamt ca. 30 Gehölzen. Im Saumberech finden sich heimische Arten wie Geißblatt, Johanniskraut, Lungenkraut, Märzenbecher, Leberblümchen, Traubenhyazinten, Blaustern, Buschwindröschen, Rote Taubnessel Obermennig, Gilbweiderich, Immergrün, Märzenveilchen, Wilder Hopfen und Wiesenlabkraut.