News & Infos

Botanische Wanderung am 21.05.2023

29.05.2023

Frühsommer am Federbach
Botanische Wanderung des Natur- und Umweltschutzvereins


Die beginnende Blüte des Schwarzen Holunders zeigte den Beginn der phänologischen Phase des Frühsommers bei der botanischen Wanderung des Natur- und Umweltschutzvereins. Am 21. 05.2023 fand sich eine erfreulich große Gruppe von 21 botanisch Interessierter Personen am Parkplatz nahe des Hasenhäusles ein, um die Pflanzenwelt entlang des Federbachs zwischen Dieter-Süss-Straße und Bruch in Augenschein zu nehmen. Obwohl in diesem Bereich keine außergewöhnlich seltenen Pflanzen zu finden sind, bieten die dortigen Raine und Wiesen viele interessante Lebensgemeinschaften unterschiedlicher Ausprägungen auf engem Raum. Eine Besonderheit gleich zu Beginn bildete die Eselsdistel, die größte krautige Pflanzenart Mitteleuropas und eine wahrhaft eindrucksvolle Pflanzengestalt, die bis zu zwei Meter hoch werden kann und sehr anschaulich eine ganze Reihe von Trockenheitsanpassungen zeigt und die nicht allzu oft zu finden ist. Eine oft übersehene Vielfalt bilden die Gräser, die an verschiedenen Standorten in sehr unterschiedlicher Artenzusammensetzung vorkommen. So zeigen ihre Artengemeinschaften mit typischen, oft sehr attraktiven Begleitpflanzen charakteristische Ausprägungen an Wegrändern, Feldrainen, auf Kiesterrassen, im Bereich der Kinzig-Murg-Rinne bis hin zu den Schilfbeständen und den Wasserpflanzen der Gräben des Malscher Bruchs und des angrenzenden Auwalds. So wurde der Weg für die sehr motivierten „Pflanzenwanderer“ zu einem spannenden und kurzweiligen Ausflug mit detaillierten Einblicken in eine oft übersehene biologische Vielfalt, quasi vor der Haustüre.

                                 


Pflanzentauschbörse 13.05.2023

19.05.2023

Rückblick auf die 2. Malscher Pflanzentauschbörse
Ein voller Erfolg


Am 13. Mai 2023 veranstaltete der Verein für Natur und Umweltschutz Malsch und der Obst- und Gartenbauverein Malsch die 2. Malscher Pflanzentauschbörse auf dem Mühlenplatz.
Wir haben uns, wie im Vorjahr, über den regen Zuspruch zu unserer Pflanzentauschbörse sehr gefreut.
Auf sieben Tischen wurden allerlei Pflanzen wie Kräuter, Gemüsepflanzen, Stauden und diverse Kleingehölze angeboten. Ständig änderte sich das Angebot. Besucher nahmen Pflanzen mit und legten andere dafür hin, andere sahen vielleicht eine Wunschpflanze und nutzten die Gelegenheit sie zu bekommen.
Schön war auch, dass man mit ähnlich denkenden Menschen übers „gärtnern“ in einer zwanglosen Atmosphäre reden konnte so lange man wollte. Zu dieser Atmosphäre half auch das reichhaltige Kuchenbuffet, das von den Frauen der beiden Vereine hervorragend bestückt und angeboten wurde. Bei einer Tasse Kaffee beredet sich manches halt besser.
Als die Veranstaltung gegen 13:00 Uhr ausklang waren alle Kuchen und fast alle Pflanzen weg.
Mit Freude werden wir diese Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen.

      




 


Vogelstimmenwanderung am 23.04.2023

19.05.2023

Vogelkonzert im Malscher Bergwald


Nach morgendlichem Nieselregen meinte es das Wetter doch noch gut mit der ca. zehnköpfigen Gruppe von vogelkundlich Interessierten, die sich am 23.04.2023 zur traditionellen Vogelstimmenwanderung des Natur- und Umweltschutzvereins Malsch am Freibadparkplatz trafen. Nachdem im letzten Jahr die Flachland-Mähwiesen mit ihrer reichhaltigen Vogelwelt im Mittelpunkt standen, war in diesem Jahr wieder einmal der Bergwald oberhalb des Schwimmbads Ziel der Exkursion. Im Laufe der etwa zweistündigen Tour konnten die Teilnehmenden ein typisches Spektrum heimischer Waldvögel erleben.
Neben den „Klassikern“ wie Kohl- und Blaumeise, Mönchsgrasmücke, Singdrossel, Amsel, Kleiber, Rotkehlchen, Zaunkönig, Zilpzalp und Buchfink waren Sommergoldhähnchen, Waldlaubsänger, Tannenmeise, Eichelhäher, Ringeltaube, Rabenkrähe, Mäusebussard, Turmfalke, Großer Bunt- und Schwarzspecht zu hören und großenteils auch zu sehen.
Mit seiner Strukturvielfalt bietet der Bergwald in Malsch mit seinem Hallenbuchenwald, Eichen-Hainbuchenbeständen, Erlenbruchinseln, Feuchtwiesen und Nadelwaldelementen vielen Vogelarten Lebensraum und der Bevölkerung einen Erholungsraum mit Naturerlebnissen, zu denen besonders im Frühling der Gesang der Vögel unverzichtbar dazugehört.



 


Neue Tierarten in Malsch - bemerkte und unbemerkte Invasionen

16.03.2023

Neue Tierarten treffen den Nerv Naturinteressierter

Zum Vortrag „Neue Tierarten in Malsch – bemerkte und unbemerkte Invasionen“ von Karsten Grabow am 06. März 2023 im Theresienhaus

Der Vortrag des Biologen Karsten Grabow (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) zu „neue(n) Tierarten in Malsch – bemerkte(n) und unbemerkte(n) Invasionen“ am 06.03.2023 stieß auf ein außergewöhnlich großes Interesse bei naturinteressierten Menschen in Malsch. Mehr als 50 Besucher*innen kamen zu diesem spannenden und interessanten Abend ins Theresienhaus, um von dem Experten in Sachen neu eingewanderter Tierarten (Neozoen) Deutschlands einen umfassenden Überblick über, vor allem durch den Menschen ausgelöste,  Wanderungen unterschiedlichster Tiere zu erhalten.
Von der Entwicklung des menschlichen Einflusses auf die Verbreitung und Gefährdung von Tierarten über deren Ursachen, wie Globalisierung, Klimawandel und Flusskanalsysteme bis hin zu konkreten Beispielen aus zahlreichen unterschiedlichen Tiergruppen spannte der Vortrag den Bogen bis hin zu den Auswirkungen und Konsequenzen unseres Einwirkens auf die natürlichen Lebensgemeinschaften und Lebensräume. Von den weithin unbekannten Moostierchen, über Hundertfüßer, Spinnentiere, Insekten bis hin zu den Wirbeltieren gibt es zahlreiche neue Arten im Oberrheingebiet, die zum Teil problematisch durch die Konkurrenz zu einheimischen Arten und durch ihre fehlenden natürlichen Gegenspieler sind, teils aber auch ihre neuen Lebensräume leise und unauffällig besiedeln und das ursprüngliche Artenspektrum erweitern. Die Asiatische Hornisse, der Kalikokrebs, die Nosferatuspinne – manche der neuauftretenden Tierarten machen Schlagzeilen. Tatsache ist: die Tierwelt um uns herum verändert sich in den letzten Jahrzehnten teilweise dramatisch. Besonders drastisch und trotzdem meist unbemerkt geschieht dies in den aquatischen Lebensräumen wie Bächen, Flüssen und Seen. So besteht die gesamte Fauna im Rhein mittlerweile zu 90% aus nicht ursprünglich einheimischen Tierarten. Hätte sich eine solche Veränderung mit auffälligeren Tierarten an Land vollzogen, wir wären vergleichbar umgeben von Vogelspinnen, Skorpionen, Leguanen, Schakalen, Gazellen u.a..
In seinem reich und hervorragend bebilderten eineinhalbstündigen Vortrag zeigte Karsten Grabow in beeindruckender Weise die Vielfalt der Neozoen. Die sehr interessierte Zuhörerschaft stellte im Anschluss noch zahlreiche Fragen und diskutierte angeregt die Inhalte des Vortrags. Der Natur- und Umweltschutzverein Malsch dankt Karsten Grabow für diesen spannenden und anregenden Abend. 



Unten: Inzwischen ein regelmäßiger Bewohner am Oberrhein: Der Spinnenläufer (Scutigera sp.),
Oben: Eine invasive neu eingewanderte Tierart: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) (Fotos: Karsten Grabow).


Hochwasserschutz am Kaufmannsbrunnenbach/Tannelgraben

01.02.2023

Wie geht es mit den Hochwasserschutz am Kaufmannsbrunnenbach/Tannelgraben voran?

Der Hochwasserschutz für Malsch einhält zwei wichtige Komponenten, die derzeit weitergeplant werden. Während die Hochwasserrückhaltebecken am Waldprechtsbach öffentlich diskutiert werden, ist die zweite Komponente, die sog. „Überleitung Tannelgraben“ in der Öffentlichkeit kaum bekannt, obwohl sie großflächige Eingriffe in Natur und Umwelt mit sich bringt.
Was versteckt sich hinter dem Begriff „Überleitung Tannelgraben“?
Um die Kanalisation in der Oberen Hauptstraße im Hochwasserfall nicht zu überlasten soll das Wasser, das der Tannelgraben, also der Bach der vom Kaufmannsbrunnen kommend am Waldhaus vorbeifließt und in oberen Teil der Hauptstraße in die Kanalisation geführt wird, umgeleitet werden. Teile des Wassers sollen im Hochwasserfall oberhalb von Malsch über die Wiesen unterhalb des Bergwaldes über den Pfad in das Mittelbächle geleitet werden. Hierfür muss eine Flutmulde quer über die Wiesen gebaut werden und das Mittelbächle zum Teil massiv ausgebaut werden. Das Wasser wird dann am Ortsausgang Richtung Sulzbach unter der L607 hindurch und schließlich in den Malscher Landgraben geleitet. (Siehe Kartenskizze)
Der Umweltverein Malsch hat zusammen mit dem BUND im Rahmen der Anhörung zu diesem Vorhaben eine Stellungnahme mit folgenden Schwerpunkten abgegeben:
•    Aus unserer Sicht gibt es eine Alternative, die im Rahmen der Planungen zu untersuchen ist: Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges System der Wiesenwässerung, das vom Tannelgraben oberhalb des Wasserreservoirs Kaufmannsbrunnen abzweigt und im Wald oberhalb der Wiesenflächen bis zum Pfad quert. Dieses System ist vor Ort noch sehr gut erkennbar. Es ist zu prüfen, ob dieses System mit im Vergleich geringeren Eingriffen genutzt und ausgebaut werden kann und so auf die Flutmulde durch die Wiesenflächen verzichtet werden kann.
Es liegt eine Karte für die Lösung bei.
•    Es wird eine Bodenkundliche/Bodenhydrologische Untersuchung gefordert, wie sich die hangparallelen Flutmulden auf den Bodenwasserhaushalt und die kleinen Bäche und Quellen unterhalb und oberhalb der Flutmulden auswirkt. Hierbei muss auch auf die Wasserführung der Quellen und kleinen Bäche untersucht werden.
•    Es wird in Zweifel gezogen, dass die geschützten und seltenen Mageren Flachlandmähwiesen im Bereich der Flutmulde erhalten oder wiederhergestellt werden können.
•    Im Bereich des Mittelbächles gehen teilweise sehr gut ausgebildete bachbegleitende Erlen-Auwälder durch Ausbau verloren. Diese Auwälder sind streng geschützt und können kaum wiederhergestellt werden.

Naturnaher Ausbau der Überleitung Tannelgraben ist möglich
In einer Begehung mit zwei Sachverständigen für naturnahen Gewässerausbau hat sich gezeigt, dass der Ausbau der Alternative Wiesenwässersystem nicht nur möglich ist, sondern darüber hinaus noch Vorteile bietet.
Der Ausbau des Wiesenwässersystems bis zum Mittelbächle und der reduzierte Ausbau des Mittelbächles kann naturnah gestaltet werden. Das bedeutet, dass die Intensität des Ausbaus reduziert werden kann und die überarbeitete Fläche reduziert werden kann. Dies bedingt auch die deutliche Reduzierung der Eingriffe in Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie, was zu einer deutlich erleichterten Genehmigung der Maßnahme führen kann.
Wichtig sind hierbei folgende Punkte:
Die Sicherheit für die Ortslage soll besser sein als bei den bisher vorgestellten Lösungen.
Da die Maßnahme nicht im besiedelten Bereich liegt, kann aufgrund der Tatsache, dass die Hochwasserereignisse sehr kurz und selten sind auch Erosion in gewissem Umfang zugelassen werden. Die Schäden können nach einem Ereignis mit geringem Aufwand wiederhergestellt werden.
Der Ausbau soll flächensparend erfolgen.
Folgende Vorteile können durch diese Alternative erreicht werden:
•    Geringerer Flächenverbrauch
•    Geringere Eingriffe in Gehölzbestände am Mittelbächle
•    Weniger Verbaumaßnahmen am Mittelbächle
•    Geringere Eingriffe in FFH-Lebensraumtypen
•    Geringere Kosten
Nach einer gemeinsamen Begehung mit Gemeindevertretern und dem von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüro im August 2022 wurde vereinbart, dass diese Alternative geprüft wird. Leider haben wir bis heute nichts mehr davon gehört.